Die Kläranlage – einfach erklärt

Schon seit vielen Jahren sorgt die Kläranlage in Gronau für sauberes Wasser. Und das in großen Mengen. Pro Tag fallen in Gronau bei Trockenwetter nämlich 12 Millionen Liter Abwasser an. Das entspricht täglich 5 Füllungen des Parkfreibades. Aber wie kriegen wir das ganze Wasser wieder sauber? Erklären wir Ihnen gerne.

Reinigungsprozess

Der Reinigungsprozess unterscheidet sich in eine mechanische Reinigung (Schritt 1–3), die daran anschließende biologische Reinigung (Schritt 4) und die Nachklärung (Schritt 5). Der Kreislauf endet mit dem Ablauf (Schritt 6) und der Schlammbehandlung (Schritt 7).

Hier wird das Abwasser zuerst mit einem Grobrechen gereinigt, um erste, größere Störstoffe aus dem Wasser zu entfernen. Entfernte Stoffe: Kanthölzer, Feuchttücher, etc. Anschließend geht es mit einem Feinrechen weiter, der Essensreste, Hygieneartikel, Steinchen und ähnliches heraussiebt. So schützen wir die Maschinentechnik.

Im belüfteten Sandfang setzt sich der Sand ab, der von den Straßen bei Regen eingespült wird.

Die Fließgeschwindigkeit wird herabgesetzt, wodurch ungelöste Feststoffe zu Boden sinken und fetthaltige Schwimmstoffe aufschwimmen. Beide Stoffe, auch Primärschlamm genannt, werden zum Faulturm gefördert. Damit ist die mechanische Reinigung beendet.

In der jetzt startenden biologischen Reinigungsstufe werden gelöste Stoffe entfernt; hauptsächlich Harnstoffe (Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindungen) und Phosphate, aber auch weitere organische Kohlenstoffverbindungen (Kohlenhydrate, Eiweiße und restliche Fette). Die Kohlenstoffverbindungen werden zuerst von Bakterien und Kleinstlebewesen abgebaut.

  • Weitere Bakterien und Kleinstlebewesen sorgen für eine Eliminierung von Stickstoff und Phosphor, da Stickstoff und Phosphor Düngemittel/Nährstoffe sind und zu einer Überdüngung der Gewässer und somit zu starkem Algenwachstum führen würden, müssen diese entfernt werden
  • Durch Zuschlagstoffe, wie z.B. Eisen- oder Aluminiumsalze wird Phosphor in eine ungelöste Form überführt, um ihn als Schlamm aus dem Abwasser abziehen zu können

Das Abwasser besteht nun hauptsächlich aus Wasser und Bakterienmasse. Durch erneutes Herabsetzen der Fließgeschwindigkeit sinken die zu Flocken aneinander gelagerten Bakterien zu Boden. Die Bakterienmasse wird den Belebungsbecken als Rücklaufschlamm zugeführt. Ein Teil der Bakterienmasse wird als Überschussschlamm abgezogen und genau wie der Primärschlamm dem Faulturm zugeführt.

Nun hat das Wasser alle Reinigungsstufen durchlaufen und kann in die Dinkel eingeleitet werden. Eine strenge Selbstüberwachung sowie unregelmäßig stattfindende, unangemeldete Probenentnahmen durch das Landesumweltamt stellen die Einhaltung der Grenzwerte sicher. Der Selbstreinigungseffekt der Gewässer erledigt nun die restliche Arbeit.

Der vorgenannte Primär- und Überschussschlamm wird dem Faulturm zugeführt, Bakterien setzen Kohlenstoffverbindungen zu Klärgas mit ca. 60 % Methan um. Dieses Klärgas wird dann in Blockheizkraftwerken zu Strom umgewandelt und direkt im Klärwerk zu 99 % verbraucht. Unterm Strich sind das 1.500.000 kWh Strom pro Jahr. Saubere Leistung!

Besichtigungen

Sie wollen das Klärwerk genauer kennenlernen und mal einen Blick vom 25 Meter hohen Faulturm werfen? Dann melden Sie sich! Für Schulen, Vereine und sonstige Gruppen bieten wir kostenlose Besichtigungen und Vorträge an. Rufen Sie einfach kurz an oder schreiben uns über folgendes Kontaktformular.

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