„Es ist spannend, dass jetzt überall das Thema Wasserstoff in den Blick gerät,“ stellte Anja Karliczek, Bundesministerin für Forschung und Technologie in Berlin, eingangs eines Gespräches mit Vertretern der Stadtwerke Gronau am Mittwoch letzter Woche fest. Der Gesprächstermin war kurzfristig mit den Mitgliedern des Wasserstoffprojektes des lokalen Energieversorgers zustande gekommen und fand pandemiebedingt als Video-Schalte statt. Als weitere Gäste waren dabei:
Dr. Markus Könning, Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken (WFG), Katharina Vater, Wirtschaftsförderung Gronau, sowie im Auftrag der Stadtwerke Gronau Vertreter des Beratungsunternehmens BET aus Aachen, die die Veranstaltung auch moderierten.
„Die Stadtwerke haben bereits im vergangenen Jahr eine eigene Wasserstoffstrategie entwickelt und verfolgen aktuell im Auftrag des Aufsichtsrates mit dem Bau einer Wasserstofftankstelle sowie eines Elektrolyseurs schon zwei konkrete Pilotprojekte,“ führte eingangs Stadtwerke-Geschäfts-führer Dr. Wilhelm Drepper Ministerin Karliczek in die aktuellen Planungen für Gronau ein. „Die geplanten Wasserstoffleitungen zu den Gasspeichern in Epe führen vor unserer Haustür vorbei und bieten uns günstige Anschlussmöglichkeiten für unser Gasnetz an die zukünftige Wasserstoff-Infrastruktur,“ so Drepper weiter.
„Wir bewerben uns gemeinsam um eine Förderung als sogenannte HyExperts-Region für Wasser-stoff. Die Region des Westmünsterlandes ist mehr als eine reine Durchleitregion für Wasserstoff von der Nordsee ins Ruhrgebiet“, schloss Dr. Markus Könning von der WFG an. Schnell entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zu den Fragen der Stadtwerke und Gäste an die Ministerin.
Anja Karliczek bekannte sich zur Technologieoffenheit bezüglich konkreter Perspektiven. Dies müsse den Marktkräften überlassen werden. Allerdings stärkte sie den Stadtwerken den Rücken insoweit, als sie betonte, dass ihrer Meinung nach Erdgas- und Wasserstoffnetze zukünftig gemein-sam gedacht, geplant und dann auch reguliert werden sollten. So ermögliche man den Umstieg in die Wasserstoffwirtschaft möglichst zügig und effizient. „Die weitere Steigerung des CO2-Preises sehe ich als die beste Fördermöglichkeit für Alternativen wie Wasserstoff an,“ so die Ministerin. „Deutschland ist ein großes Labor für diese neuen Technologien,“ zog sie ein Fazit der Veranstal-tung. „Und eines dieser Labore steht auch bei den Stadtwerken in Gronau,“ ergänzte Dr. Drepper und bedankte sich bei der Ministerin und allen Teilnehmern für die gelungene Veranstaltung.