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Erster „Runder Tisch Wasserstoff“

Projekt der Stadtwerke Gronau / Großes Interesse aus Gewerbe und Industrie

Aus dem geplanten großen runden Tisch zum Thema „Wasserstoff in Gronau“ waren vergangene Woche Donnerstag, 31. März 2022, viele kleine runde Tische geworden, denn etwa 50 Interessierte, in erster Linie aus Gewerbe und Industrie, hatten sich beim Gastgeber Stadtwerke Gronau für die Veranstaltung im Wirtschaftszentrum Gronau angemeldet. Vor allem aus Corona-Gründen gab es jedoch leider viele Absagen.

Vorausgegangen war im November 2021 bereits eine Stadtwerke-Infoveranstaltung aus der Reihe „WissensWerke“ mit dem Thema „Wasserstoff – Energieträger für die Mobilität von morgen?“, die der lokale Energieversorger aus Corona-Gründen im Online-Format durchgeführt hatte (die WN berichteten). Hier hatten die Stadtwerke bereits den Grundstein für den Runden Tisch gelegt.

Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Drepper und Moderator Tim Ronkartz, Kompetenzteam-leiter der Unternehmensentwicklung BET, begrüßten die Gäste, die aus ganz unterschiedlichen Sparten mit ebenso unterschiedlichen Vorkenntnissen und Interessen teilnahmen. Nicht zuletzt wegen der aktuellen Entwicklung der Treibstoffpreise gingen die meisten Anfragen in Richtung Wasserstoff im Bereich der Mobilität, für größere oder auch kleinere Fuhrparks bis hin zum Einzel-Pkw im Privatbereich. Interesse gab es aber auch zu Möglichkeiten des Einsatzes für andere Maschinen oder sogar zum Beheizen von Gebäuden.

Damit verbunden waren natürlich immer wieder die Fragen, ob es denn in Gronau eine Wasserstoff-Tankstelle geben wird oder gar eine eigene Elektrolyse-Anlage betrieben werden soll, um grünen Wasserstoff herzustellen. An diesen Fragen spiegelt sich wiederum direkt das sogenannte „Henne-Ei-Problem“: Die Wasserstofftankstelle ist von Fahrzeugen abhängig, die Brennstoffzellen-Fahrzeuge brauchen eine Tankstelle. Aber genau um diese und andere Problematiken konzeptionell anzugehen, hatten die Stadtwerke Gronau ja den Runden Tisch ins Leben gerufen.

Als Ziele für die erste Projektphase nannte Moderator Tim Ronkartz die Auswahl eines Partners und den Beginn der Umsetzungsphase, die Ableitung des zukünftigen Wasserstoffbedarfs sowie die Fixierung des Geschäftsmodells. In der zweiten Phase wolle man dann die Bestreben für einen Anschluss ans H2-Netz intensivieren, die Bemühungen bei der Grundstückssuche verstärken und die Öffentlichkeit und die Gremien entsprechend informieren.

Michael Barkmann, Leiter des Projektes Wasserstoff bei den Stadtwerken, formulierte das Hauptziel der Stadtwerke Gronau in diesem Zusammenhang als Vision: „Wir wollen in Gronau ein Zeichen setzen in Sachen Klimaschutz!“ In der weiteren Diskussion herrschte sehr schnell Einigkeit darüber, dass es einen Runden Tisch auch weiter geben soll, und so ging es dann in erster Linie um die zukünftige Arbeitsweise des Runden Tisches. Dieses Ergebnis war zu erwarten, denn vorab hatten in einer internen Umfrage schon über 50 Prozent der Anwesenden mitgeteilt, dass sie sich vorstellen können, bis 2024 ein Wasserstoff-Fahrzeug anzuschaffen.

Fazit Dr. Drepper: „Die Anzahl, das Interesse und die Bereitschaft der Teilnehmer zur weiteren Zusammenarbeit hat auf jeden Fall unsere Erwartungen übertroffen. Wir freuen uns schon auf das weitere Vorgehen. Die Entwicklung bleibt spannend.“